Watchful Waiting & Aktive Überwachung
Watchful Waiting & Aktive Überwachung sind Behandlungsansätze, die insbesondere für ältere Patienten oder solche mit geringem Tumorrisiko in Betracht gezogen werden.
Bei Watchful Waiting verzichten wir ab einem bestimmten Alter auf eine aktive Therapie und überwachen die Erkrankung quasi, ohne sofortige Eingriffe vorzunehmen. Wenn später tumorbedingte Symptome auftreten, wird eine Hormonbehandlung in Erwägung gezogen.
Bei Jüngeren mit Tumoren geringen Risikos kann die aktive Überwachung (Active Surveillance) eine sinnvolle Option sein. Hierbei führen wir regelmäßige Verlaufskontrollen, zum Beispiel mittels MRT, durch, um bei einer negativen Entwicklung jederzeit mit einer geeigneten Therapie zu intervenieren.
In der aktuellen Version der deutschen s.g. S3-Leitlinie für Prostatakrebs wird die aktive Überwachung als erste und einzige Wahl für Tumore mit niedrigem Risiko genannt und auch für Tumore mit s.g. frühen intermediären Risiko empfohlen. Aus diesem Anlass möchte ich diese Strategie ausführlicher beschreiben: Active Surveillance.
Das Ziel ist es, dauerhaft eine Therapie zu vermeiden, was jedoch nur in etwa drei Viertel der Fälle gelingt. Wenn Sie sich für das Abwarten mit Beobachtung entscheiden, müssen Sie sich regelmäßigen Blutuntersuchungen, rektalen Untersuchungen, Kernspintomografien und Biopsien unterziehen, um Ihren Zustand genau zu überwachen.